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Alles ist gut.

Tamara, der Atem ist die Brücke zwischen Leben und Tod. Dazwischen atmen wir fortwährend und aller meistens atmet es wie von selbst. Was ist deine Faszination am Atem?

"Der Atem fasziniert mich seit jeher - vielleicht gerade weil es die Brücke zwischen Leben und Tod ist. Dazwischen ist das Leben, der Atem ist Leben. Heute finde ich über und durch den Atem Halt. Ich beobachte an mir, wie sich mein Atem in den verschiedenen Lebensphasen verändert. Lebensthemen und Verhaltensmuster zeigen sich im Atemmuster - und umgekehrt. Insbesondere durch die Begleitung meiner krebserkrankten Eltern und die darauffolgenden Trauerprozesse wie auch durch das Mutterwerden mit all den einhergehenden Lebensveränderungen, habe ich erfahren und miterlebt, dass der Atem das fragilste Element des Körpers sein kann. 
Während eines achtwöchigen Achtsamkeitskurses (MBSR Mindfulness-Based Stress Reduction - Stressbewältigung durch Achtsamkeit) bin ich meinem Atem auf eine andere Art und Weise begegnet. Seine Selbstheilungskraft hat mich nachhaltig beeindruckt. So habe ich im LIKA den Lehrgang zur Atem- und Körpertherapeutin begonnen. Dies fühlt sich gut und nach Berufung an, ich bin am richtigen Ort."

Der Atem verbindet Seele, Geist und Körper. Mit Verlaub, wo im Körper befindet dich die Seele?

"Wir sagen Atemnot ist Seelennot. Demnach müsste die Seele auf dem Zwerchfell unserem Hauptatemmuskel liegen, oder?

... Der Atem ist der feinste Seismograph und zeigt all unsere noch so feinen Gemütsbewegungen. Vielleicht hast du Lust diesen Seismograph zu erforschen: beobachte deine Atemmuster im Alltag und achte darauf, wie Gefühle und Gedanken mit dem Atem zusammenhängen. Wie atmest du beispielsweise wenn du dich erfreust oder wenn du aus purer Lust lachst? Wie ist dein Atem wenn du dich traurig fühlst und wie ist er, wenn du wütend oder angespannt bist? Diese Beobachtungen sind Wahrnehmungsübungen und helfen uns dabei, im Hier und Jetzt in der Gegenwart zu landen." ​

Und eine weitere Frage, woran glaubst du?

"Ich glaube an die Ganzheitlichkeit, dass alles miteinander verwoben ist und an die Wechselwirkungen. Ich denke dabei an die Polaritäten Nacht und Tag, Einatem und Ausatem: Sie bedingen einander. Das eine setzt das andere voraus, sie hängen voneinander ab und nur in Verbindung mit ihrem gegensätzlichen Pol werden sie Wirklichkeit.

Das meine ich generell bezogen aufs Leben und unsere Welt wie auch auf der Ebene der psychosomatischen Betrachtungsweise von Krankheiten. Ich bin überzeugt, der Schlüssel liegt darin, den Mensch in seiner Gesamtheit zu sehen und zu behandeln, das heisst auch in Zusammenarbeit mit anderen erfahrungsmedizinischen Methoden und der Schulmedizin.

Und ich glaube an die Selbstliebe und an die Hoffnung und dass Kohärenz Inkohärenz voraussetzt – wie Charlie Chaplin einst sagte: Sogar Sterne prallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten dabei." 

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